Lebenslauf: Aufbau und Gliederung + 7 typische Fehler

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Der Lebenslauf spielt im Berufsleben eine essenzielle Rolle. Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, den Lebenslauf ansprechend und kreativ zu gestalten. Konträr dazu gibt es ebenso viele Fehlerquellen, welche die Chancen auf Erfolg verringern. Folglich ist eine Auseinandersetzung, die tiefer in Materie geht, unerlässlich. Hiermit lässt sich ein Lebenslauf erstellen, der einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Es folgen essenzielle Informationen rund um das Thema Lebenslauf. Damit einhergehend werden die 7 häufigsten Fehler erläutert.

Aufbau und Struktur – einen ansprechenden Lebenslauf erstellen

Wie viele Seiten sollte der Lebenslauf haben? Ist es Pflicht, alle beruflichen Aktivitäten zu vermerken? Auf welche Angaben können Bewerber verzichten? Im Zuge der Erstellung ergeben sich diverse Fragen. Deshalb folgen wichtige Impulse, die bei der Erstellung eines Lebenslaufs helfen.

Umfang: Wie viel Inhalt darf es sein?

Je nach beruflichem Werdegang kann es zu einer hohen Anzahl an Jobs kommen. Doch in welchem Umfang sind Bewerber verpflichtet, Angaben im Lebenslauf zu machen? Glücklicherweise haben Bewerber freie Wahl, den Umfang zu bestimmen. Denn es handelt sich – laut der Karriere-Expertin Liz Ryan – nicht um ein Rechtsdokument. „Euer Lebenslauf ist ein Marketing-Dokument, kein Rechtsdokument. Ihr könnt alle vergangenen Jobs aufschreiben, die ihr wollt, und alle weglassen, die ihr nicht wollt“, äußerte die Expertin.

Damit einhergehend ist es empfehlenswert, den Lebenslauf kompakt und übersichtlich zu halten. Der Lebenslauf sollte höchstens zwei Seiten umfassen. Anderenfalls geht die Übersichtlichkeit verloren. Es ist hilfreich, Jobs zu streichen, sofern diese keine Relevanz für die neue Arbeitsstelle haben. Ein Nebenjob in der Studienzeit muss nicht explizit erwähnt werden. Ausnahme: der Job hat einen Bezug zur ausgeschriebenen Stelle.

Textqualität: Wissenswertes zu Sprachstil und Grammatik

Kleinere Grammatikfehler sind noch kein Ausschlusskriterium. Enthält der Lebenslauf jedoch viele Grammatikfehler, die nicht unter die Kategorie „Flüchtigkeitsfehler“ fallen, verringern sich die Erfolgschancen. Folgerichtig ist es unerlässlich, den Lebenslauf auf Fehler zu prüfen.

Des Weiteren kommt dem Sprachstil eine wichtige Rolle zu. Diesbezüglich ist es hilfreich, eine einfache Sprache zu wählen. Dies stellt einen angenehmen Lesefluss sicher. Es ist nicht notwendig, den Lebenslauf mit überschwänglichen Adjektiven auszuschmücken. Personaler haben oftmals hunderte Bewerbungen, aus denen sie einen potenziellen Kandidaten finden möchten. Komplizierte Sätze, die verschachtelt sind, nehmen einen negative Einfluss auf den Bewerbungsprozess.

Negativbeispiel für verschachtelte Sätze:

  • Aufgrund meiner Aversion für Monotonie habe ich mich für den variationsreichen Job entschieden.
  • Die Praktikumszeit, die ich in meinen Jugendjahren hatte, hat bei mir Eindruck hinterlassen, weil es die vielen Facetten des Jobs offenbart hat.
  • Im Zuge der langjährigen Berufserfahrung, konnte ich eine sukzessive Leistungssteigerung realisieren.

Positivbeispiel für eine einfache Sprache:

  • Die ständige Wiederholung macht mir keinen Spaß. Deshalb ist der abwechslungsreiche Job genau das Richtige für mich.
  • Bereits in meiner Jugendzeit hatte ich ein Praktikum gemacht. Auf diese Weise konnte ich mir ein umfassendes Bild von der Arbeit machen.
  • Dank meiner langjährigen Erfahrung konnte ich mich beruflich weiterentwickeln.

7 häufige Fehler, die ein Ausschlusskriterium darstellen

Ein Fehler kann zum Ausschluss führen, auch wenn der Lebenslauf eine gute Sprachqualität aufweist. Folglich ist es wichtig, sich mit den potenziellen Fehlern vertraut zu machen. Es folgen 7 Fehler, die Bewerbern oftmals passieren. Gleichzeitig folgen Verbesserungsvorschläge, um gängige Fehler beim Lebenslauf zu vermeiden.

1. Lügen und Kaschieren von Angaben

Eine Lücke im Lebenslauf ist noch kein Problem. Schließlich sind sich erfahrene Personaler dessen bewusst, dass kein Lebenslauf perfekt ist. Mit Authentizität und Ehrlichkeit kann man Personaler überzeugen, auch wenn es Lücken im Lebenslauf gibt. Es zeugt von Aufrichtigkeit, was eine wichtige Schlüsselkompetenz ist. Heutzutage spricht man auch von Soft-Skills. Wer hingegen bewusst Daten kaschiert oder nicht wahrheitsgemäße Angaben macht, fliegt früher oder später auf. In solchen Fällen wird es keine zweite Chance mehr geben.

2. Unwichtige Informationen, ohne Berufsbezug

Vor allem Bewerber, mit einschlägiger Berufserfahrung, laufen Gefahr, den Lebenslauf mit zu vielen Informationen zu versehen. Obwohl dahinter eine gute Intention steht, erreichen Bewerber das Gegenteil. Etwaige Angaben, die irrelevant sind, sollten nach Möglichkeit vermieden werden. Dies kann das Praktikum in der Schulzeit oder ein Minijob sein. Die Angaben im Lebenslauf sollten primär dazu dienen, die eigene Eignungsfähigkeit für den aktuellen Job hervorzuheben.

3. Unpersönliche Gestaltung

Ein sachlich formaler Lebenslauf ist gegebenenfalls vom Aufbau richtig. Aber wenn es an Individualität und Persönlichkeit fehlt, werden Personaler schnell das Interesse verlieren. Schließlich gilt es, sich aus der Masse hervorzuheben. Deshalb ist es von Vorteil, eine lebhafte Sprache zu verwenden. Auch persönliche Informationen, wie Hobbys und Interessen, können dem Lebenslauf das gewisse Etwas verleihen.

4. Schreiben in der Superlative

Ein Lebenslauf, der ausschließlich in der Superlative geschrieben ist, hinterlässt einen negativen Eindruck. Es kann als Überheblichkeit gedeutet werden, auch wenn es nicht mit der Realität übereinstimmen muss. Deshalb gilt: Bewerber sollten das richtige Maß halten. Es ist wichtig, die eigenen Fähigkeiten hervorzuheben, ohne dabei abzuheben. Die Aussagen sollten kurz und prägnant sein und frei von Übertreibungen.

5. Falsche Chronologie der Angaben

Der Besuch der Grundschule oder das Abschlussjahr der Berufsschule sind weniger relevant. Primär interessiert Personaler der aktuelle Werdegang. Deshalb ist es von essenzieller Bedeutung, aktuelle Ereignisse zuerst zu nennen. Hiermit können sich Unternehmen schnell und einfach ein Bild von der aktuellen, persönlichen Lage machen. Wer hingegen alte Ereignisse zuerst aneinanderreiht, erschwert es Personalern, die Bewerbung richtig einzuordnen.

6. Vermeintliche Kleinigkeiten

Es gibt vermeintliche Kleinigkeiten, die beim Bewerbungsprozess unverzeihlich sind. Deshalb sollten Bewerber den Lebenslauf umfassend prüfen. Diesbezüglich führen fehlende Kontaktdaten oder eine fehlende Unterschrift in der Regel zum Ausschluss. Hiermit legen sich Bewerber selbst Steine in den Weg, noch ehe es zum eigentlichen Vorstellungsgespräch kommt.

7. Unprofessionelle Bewerbungsfotos

Der erste Eindruck zählt, und zwar bereits beim Lebenslauf. Das Foto auf dem Lebenslauf vermittelt einen ersten Eindruck. Deshalb ist es absolut tabu, selbst gemachte Fotos zu nutzen. Ferner gilt es, veraltete Fotos zu vermeiden. Ein professionelles Foto hat eine gänzlich andere Signalwirkung als ein selbst gemachtes Fotos.

Fazit

Auch im digitalen Zeitalter spielen noch klassische Lebensläufe eine wichtige Rolle. Deshalb zahlt es sich aus, Zeit und Mühe in die Gestaltung zu investieren. Nur Bewerber, die es verstehen, sich von anderen Mitbewerbern abzugrenzen, haben aussichtsreiche Chancen. Zudem ist es hilfreich, gängige Fehler zu vermeiden, die sich negativ auf den Bewerbungsprozess auswirken.

Quellen:
– https://www.stepstone.at/Karriere-Bewerbungstipps/der-perfekte-lebenslauf/#CV%20Definition
– https://www.lebenslauf.de/ratgeber/lebenslauf/tipps/haeufige-fehler/
– https://www.merkur.de/leben/karriere/lebenslauf-2022-anschreiben-lebenslauf-zeugnisse-aufbau-inhalt-no-go-or-zr-10031290.html
– https://www.merkur.de/leben/karriere/diese-angabe-lebenslauf-nicht-ueberfluessig-kann-ihnen-wirklich-schaden-zr-9610434.html