Initiativbewerbung – Do`s and Dont`s

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Spätestens nach der Schule steht die Jobsuche an. Arbeitnehmer und -geber finden über eine Stellenanzeige oder eine Bewerbung zueinander. Stellenausschreibungen werden von Unternehmen veröffentlicht. Interessenten können auf die Anzeigen reagieren, indem sie ihre Bewerbung dorthin schicken. Dieser Weg der Kontaktaufnahme ist allerdings nicht einseitig. Er funktioniert auch anders herum: Der Jobsuchende lässt seine Bewerbung einem Unternehmen zukommen, welches weder online noch in schriftlicher Form Stellen ausgeschrieben hat. In dem Fall spricht man von einer Initiativbewerbung.

Was ist eine Initiativbewerbung?

Eine klassische Bewerbung ist die Reaktion auf eine Stellenausschreibung.
Im Gegensatz dazu sind Initiativbewerbungen Bewerbungsversuche ‘auf gut Glück’. Ihnen gingen keine Zeitungsinserate oder Ähnliches voraus. Der Bewerber ist selber auf den Arbeitgeber aufmerksam geworden. Er hat die Bewerbung von sich aus ‘initiiert’. Daraus leitet sich der Name ‘Initiativbewerbung’ ab.

Für eine Initiativbewerbung gibt es vielfältige Beweggründe:

1. Der Bewerber war sich eventuell nicht sicher, ob das Unternehmen neue Mitarbeiter sucht. Deshalb versucht er es aus eigenem Antrieb heraus.
2. Der Bewerber interessiert sich für eine Stelle in dem Unternehmen, obwohl offiziell keine Mitarbeiter gesucht werden. Sein Interesse ist so groß, dass er sich dennoch bewirbt.
3. Obwohl zur Zeit keine freie Stelle zu besetzen ist, bleibt der Bewerber sprichwörtlich am Ball. Er hält sich für überzeugend genug, um trotzdem zu einem Kennlerngespräch eingeladen zu werden.

Initiativbewerbung – 7 Tipps zur Erhöhung der Einladungschance

1. Jeder spontanen Bewerbung geht eine intensive Recherche voraus. Der Bewerber überlegt, in welcher Branche er arbeiten möchte und welche Betriebe als Arbeitgeber geeignet wären.

2. Die meisten Bewerbungsschreiben beginnen mit der Formel ‘Hiermit bewerbe ich mich auf…’. Wer sie in seinem Anschreiben verwendet, hebt sich deshalb nicht von der Bewerbermasse ab. Alternative Formulierungen wie ‘Mir ist Ihr Unternehmen bei der Gelegenheit X aufgefallen’ oder ‘Seit Jahren habe ich in dem Job X gearbeitet und wünsche mir nun eine berufliche Veränderung’ fallen Personalern hingegen ins Auge. Hier ist durchaus Kreativität gefragt. Je origineller die Einleitung ist, umso besser sind die Aussichten auf ein Gespräch.

3. Beim Schreiben ist auf einen angemessenen Stil zu achten. Eine altertümliche Wortwahl sollte ebenso vermieden werden wie Umgangssprache.

4. Gleichgewicht zwischen objektiver Beschreibung und Selbstdarstellung finden. Bevor die Bewerbung verschickt wird, gibt man sie einem Bekannten etc. zum Querlesen. Er kann Feedback darüber geben, ob der Ausgleich zwischen Bescheidenheit und Selbstbewusstsein gelungen ist.

5. Ausweichmöglichkeiten nennen. Vielleicht gibt es im Moment keine Stelle in dem jeweiligen Arbeitsbereich. Deshalb kann der Bewerber schreiben ‘Neben der Tätigkeit X würde ich mich auch im Bereich Y sehen, weil ich die nötigen Qualifikationen mitbringe’.

6. Vor dem Versenden der Unterlagen wird die Anschrift auf Rechtschreibfehler oder Inhaltslücken überprüft. Der Briefumschlag ist das Erste, was der Personaler in den Händen hält. Folglich muss der erste Eindruck positiv sein.

7. Die Bewerbungsunterlagen sollten sowohl in schriftlicher Form als auch als Emailanhang versendet werden. Im Vorfeld kann der Bewerber sein Schreiben telefonisch ‘ankündigen’.

Eine Absage sollte sich der Bewerber nicht zu sehr zu Herzen nehmen. Es hat es zumindest versucht. Seine Unterlagen liegen dem Betrieb trotzdem vor. Wenn eine freie Stelle ausgeschrieben wird, können die Verantwortlichen wieder auf ihn zurückkommen. Allein in dem Punkt war er schon erfolgreich.

Schlusswort

Eine Initiativbewerbung ist immer Glückssache. Das bedeutet auch, dass sich dank spontanen Bewerbungen ungeahnte Möglichkeiten bei der Jobsuche eröffnen können. Mit einem interessanten und ansprechenden Bewerbungsschreiben kann die Neugier beim Personalsachbearbeiter wecken. Auch wenn momentan keine Stelle zu vergeben ist, haben Bewerber den ersten Schritt gemacht. Das Unternehmen bittet möglicherweise zu einem anderen Zeitpunkt um ein Gespräch. Manchmal kommt es einfach auf Geduld an.

Mehr Infos:
https://karrierebibel.de/initiativbewerbung/ (zuletzt aufgerufen 24.1.22)

https://www.monster.de/karriereberatung/artikel/initiativbewerbung (zuletzt aufgerufen am 25.1.22)