Nach der Schulzeit stehen die Schulabgänger vor der Frage, welche berufliche Laufbahn sie einschlagen möchten. Eine Ausbildung oder ein Studium sind klassische Wege in die Arbeitswelt. Dabei fällt die Entscheidung relativ einseitig aus: In der Ausbildung dreht es sich vornehmlich um die berufliche Praxis, während sich die Theorie auf die Berufsschulstunden beschränkt. Studiengänge sind sehr theoretisch ausgerichtet. Erst nach dem Studienabschluss wird das Wissen praktisch angewandt.
Es gibt noch einen dritten Weg: Das duale Studium. Es ist sowohl theorie- als auch praxisbezogen. Aus diesem Grund kann ein duales Studium als goldene Mitte zwischen beiden Bereichen betrachtet werden.
Vor- und Nachteile eines dualen Studiums
Duale Studiengänge haben Vorteile und Nachteile. Mitunter ist es Auslegungssache, welche Gegebenheiten vor- oder nachteilig sind. Hier muss der Bewerber abwägen und die Rahmenbedingungen für sich selbst beurteilen.
Vorteile
1. Das Verhältnis zwischen Theorie- und Praxisanteilen ist bei einem dualen Studium sehr ausgewogen.
2. Duale Studiengänge können parallel zum aktuellen Job belegt werden. In dem Fall spricht man von einem berufsbegleitendem Studium.
3. Während des dualen Studiums wird die Arbeit vergütet. Die Entlohnung stellt einen wesentlichen Unterschied zum normalen Hochschulstudium dar.
4. Ein Teil des Studiums kann im Rahmen von Auslandsaufenthalten abgelegt werden. Sprachbegabte oder Wirtschaftler sammeln Erfahrungen auf internationaler Ebene, was sich positiv auf den Lebenslauf auswirkt.
Nachteile
1. Nicht alle Universitäten oder Betriebe bieten duale Studiengänge an. Vor der Anmeldung steht zunächst die Recherche nach passenden Hochschulen.
2. Die zeitliche Doppelbelastung eines berufsbegleitenden Studiums fordert eine Menge Eigeninitiative.
3. So ansprechend die Aussicht auf Bezahlung auch klingt – der primäre Grund für die Studienwahl sollte Interesse am jeweiligen Berufsfeld sein. Die Redewendung ‘Geld ist nicht alles’ trifft definitiv zu.
4. Duale Studiengänge sind häufig wirtschaftsorientiert. Wer zum Beispiel kein BWL-Studium in Erwägung zieht, sich aber dennoch für die duale Laufbahn interessiert, hat es bei der Suche oft schwerer.
Zeitmanagement und Anforderungen
Um zu einem dualen Studium zugelassen zu werden, müssen die Bewerber einen Vertag für ihre Ausbildung vorweisen können. In den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch sollten die Noten im Bereich von ‘gut’ liegen. Vergleichbare Ergebnisse müssen beim Auswahltest vorliegen.
Neben den fachlichen Fähigkeiten sind teamfähige Persönlichkeiten gefragt. Ein duales Studium ist mit Mehrarbeit verbunden, was den Bewerber nicht abschrecken darf. Stattdessen sollte er zielstrebig an seine tägliche Arbeit herangehen. Dann werden selbst stressige Arbeitstage mit zufriedenstellenden Leistungen beendet.
Die Planung des Studiums sollte so früh wie möglich beginnen. Ein zeitlich durchdachtes Studium ist leichter zu bewältigen. Das wirkt sich günstig auf die Arbeitsleistung aus.
1. Das Erstellen von Zeitplänen macht den gesamten Tagesablauf übersichtlicher. Die Pläne können längerfristig angelegt sein oder werden im Rahmen der Klausurvorbereitung verfasst.
2. Bei den anfallenden Aufgaben sollten die dringlichen Angelegenheiten priorisiert werden. Was nicht bis morgen erledigt sein muss, kann (noch) warten.
3. Nicht nur während des dualen Studiums können die Studierenden Strategien zum Lernen ausprobieren. Manche lernen lieber klassisch mit ihren Lehrbüchern, andere sind beim Lernen gerne kreativ. Hier gibt es keine richtigen oder falschen Wege, um ans Ziel zu kommen.
4. Der Kontakt zu Ausbildern oder Dozenten ist grundsätzlich wertvoll, um Infos über den eigenen Leistungsstand zu bekommen. Bei Fragen sollten die Studierenden Rücksprache mit den zuständigen Personen halten. Sie helfen ihnen mit ihren Anliegen weiter und fungieren als ‘Berater’.
5. Wer sich seine Erfolge vor Augen hält, bleibt motiviert. Durch Motivation lassen sich Ziele besser erreichen. Solche Sätze kennt man noch aus Schultagen.
Schlusswort
Ein duales Studium ist abwechslungsreicher als viele Ausbildungen oder Studienfächer. Die Kombination aus Praxis und Theorie bereitet hervorragend auf den Einstieg ins Berufsleben vor. Auch Quereinsteiger aus anderen Branchen können über ein duales Studium ihren Wunschberuf erlernen.
Trotz dieser Vorzüge sollte der zusätzliche Arbeitsaufwand von dualen Studiengängen berücksichtigt werden. Theoretische und praktische Einheiten erfordern Vor- und Nachbereitungszeit. Beide Anteile bauen aufeinander auf, deshalb darf weder die Theorie noch die Praxis vernachlässigt werden. Bewerber müssen motiviert bleiben und sich auf beide Aspekte einlassen können. Wenn sie dazu in der Lage sind, steht einer erfolgreichen Ausbildung nichts mehr im Weg.
Mehr Infos:
https://www.whu.edu/de/programme/bachelor-programm/vorteile-eines-dualen-bwl-studiums/ (zuletzt aufgerufen am 19.1.22)
https://www.studium-ratgeber.de/studium/lerntipps-lernmethoden/zeitmanagement/ (zuletzt aufgerufen am 19.1.22)
https://www.fh-studiengang.de (zuletzt aufgerufen am 19.1.22)